Der erste Übungstag war für die Niederösterreichischen Kräfte durchaus fordernd und durch die Übungsleitung wurde gezielt Stress erzeugt, um zu beobachten, wie unter Druck über längere Zeit hindurch ein Einsatz durchgeführt und die entsprechende Leistung abgerufen werden kann.
Nach Eintreffen im Bereich Sibiu war eine fiktive Grenzkontrolle zu durchlaufen. Hierzu erhielt die Einsatzleitung Koordinaten.
Dieser Punkt musste in einer gewissen Zeit erreicht werden, wobei bestimmte Hauptverkehrswege nicht zu benützen waren, da Übungsannahme war, da diese nicht mehr befahrbar waren. Aus diesem Grund musste eine alternative Ausweichroute gefunden werden, die den Konvoi, der in weiterer Folge geteilt wurde, über enge Bergstraßen direkt in das Zielgebiet führte.
Im Anschluss wurde einerseits damit begonnen, das autarke Camp zu errichten. Andererseits wurden die Wasserdienstkräfte gesammelt, die ohne Zeit zu verlieren wieder ausrückten, um auf einem nahegelegenen Stausee Menschenrettungen durchzuführen.
Dabei war die Übungsannahme, dass zahlreiche Menschen von einer Flutwelle überrascht wurden und sich im Umkreis des Gewässers aufhalten. Besondere Bedachtnahme wurde dabei auf Menschen gelegt, die sich in Baumkronen flüchteten.
So wurde ein Boot mit einer Leiter ausgerüstet, um diese gegebenenfalls zum Einsatz zu bringen. Während der Übung ereilten die Niederösterreichischen Bootskräfte immer wieder Meldungen über gekenterte Boote und im Wasser treibende Personen. In enger Zusammenarbeit mit rumänischen Feuerwehrkräften wurden die Menschenrettungen aus dem Wasser und aus den Uferbereichen durchgeführt.
Während dieser Übung erhielten die im Camp mit den Aufbauarbeiten beschäftigten Kräfte die Meldung, dass ein Deutsches Kontingent auf einem anderen Stausee Unterstützung bei der Menschenrettung benötigt. Mit Flachwasserbooten rückten Niederösterreichische Kräfte aus und unterstützten auch dort bei der Rettung von Personen.
Bei all den Übungen und Übungssequenzen erfolgte eine genaue Beobachtung und Bewertung von Mitgliedern der EU-Zivilschutzagentur. Bewertungskriterien sind besonders die Einhaltung aller Sicherheitsbestimmungen, die internationale Zusammenarbeit und die Kommunikation in englischer Sprache sowie die erfolgreiche Erfüllung des Einsatzauftrages.
Nach mehreren Stunden dauerhafter Übung und der fiktiven Rettung unzähliger Menschen konnten die Niederösterreichischen Kräfte in das Camp einrücken.
Foto Credit: SID-Team / NÖLFK
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